OK! Bad Essen zieht positive Bilanz zur Flüchtlingsarbeit

Film über örtliche Asylsuchende

Den Film über die Flüchtlingsarbeit produzierten Nick Gärtner, Viktoria Freifrau von dem Bussche und Andrea Wirsching-Schulz von OK (Offene Kommune) Bad Essen.
Den Film über die Flüchtlingsarbeit produzierten Nick Gärtner, Viktoria Freifrau von dem Bussche und Andrea Wirsching-Schulz von OK (Offene Kommune) Bad Essen.

Die Initiative OK! (Offene Kommune) Bad Essen kümmert sich ehrenamtlich aktiv um die Flüchtlinge in der Gemeinde und zog bei der Mitgliederversammlung Bilanz. Ein selbst gedrehter einstündiger Film gab Einblicke in die Arbeit und von den Familien vor Ort.

„Wir wollten eigentlich die Flüchtlinge vor den Mitgliedern sprechen lassen und dachten dann: Wir machen einen Film“, leitet Viktoria Freifrau von dem Bussche die Filmpremiere ein. Die Flüchtlingsfamilien berichten von ihrer Flucht aus ihrem Heimatland nach Deutschland, die Ankunft in Bad Essen, Sprachkurse und zum Beispiel Berufswünsche für die Zukunft. Ein kleiner Junge sagt im Film:

„Es war erst sehr schwer, die Schule zu besuchen. Erst habe ich nichts verstanden, aber meine Freunde, die ich beim Fußball kennengelernt habe, haben mir geholfen.“

14 Stunden Filmmaterial mit Gesprächen der Flüchtlingsfamilien, die in der Gemeinde leben, haben Freifrau von dem Bussche, Andrea Wirsching-Schulz und Kameramann Nick Gärtner produziert und in stundenlanger Arbeit zu einer Stunde zusammen geschnitten. Die rund 40 Zuschauer waren begeistert und wollen, dass dieser Film auch anderen gezeigt wird – vielleicht in der Schule oder im Schafstall.

„Wenn man selbst fremd ist“

Das Ziel des Vereins: Flüchtlinge im Wittlager Land integrieren. Ehrenamtliche bei OK! Bad Essen helfen bei der Wohnungssuche, bei Behördengängen und bei ganz alltäglichen Aufgaben. Sie begleiten bei Arztbesuchen oder führen durch die Orte.

„Ich wünsche mir, dass wir offen auf andere zugehen und sie in unserem alltäglichen Leben integrieren. Wir sollten uns einfach für die Nachbarn interessieren“, sagt Daniel Reitel, 1. Vorsitzender von OK! Bad Essen, „Ich war selbst einmal längere Zeit im Ausland und weiß, wie man sich fühlt, wenn man selbst fremd ist.“ Deshalb habe er sich entschlossen, mitzumachen und den 1. Vorsitz zu übernehmen.

Integration durch Offenheit

Diese Aufgabe erledigen er und die anderen Vorstandsmitglieder: Viktoria Freifrau von dem Bussche (2. Vorsitzende), Peter Knödgen (Kassenwart), Klaus Haasis (Schriftführer), Andrea Wirsching-Schulz und Andreas Rohdenburg (Beisitzer) offenbar zur Zufriedenheit der Mitglieder, die sie einstimmig bei der Mitgliederversammlung wiederwählten.

Der Vorstand von OK (Offene Kommune) Bad Essen wurde einstimmig wiedergewählt. Von links: Daniel Reitel (1. Vorsitzender) und die anderen Vorstandsmitglieder: Viktoria Freifrau von dem Bussche (2. Vorsitzende), Andrea Wirsching-Schulz (Beisitzerin), Klaus Haasis (Schriftführer), Andreas Rohdenburg (Beisitzer) und Peter Knödgen (Kassenwart).
Der Vorstand von OK (Offene Kommune) Bad Essen wurde einstimmig wiedergewählt. Von links: Daniel Reitel (1. Vorsitzender) und die anderen Vorstandsmitglieder: Viktoria Freifrau von dem Bussche (2. Vorsitzende), Andrea Wirsching-Schulz (Beisitzerin), Klaus Haasis (Schriftführer), Andreas Rohdenburg (Beisitzer) und Peter Knödgen (Kassenwart).

Der Verein blickte auf erfolgreiche Veranstaltungen im vergangenen Jahr zurück: Sommerfest im Familienpark der Kinderwelten, Frauentreffs oder Sprechstunden. Die Kochevents in Juttas Kochbar, sind „schon ausgebucht bevor der Termin an die Öffentlichkeit kommt. Essen verbindet einfach“, sagt Reitel. Beim Falafel-Stand auf dem Weihnachtsmarkt habe es zwar nicht einen großen Ansturm auf Falafel gegeben, aber viele Gespräche und ein Austausch mit den Flüchtlingen und das sei auch ein Ziel von OK! Bad Essen.

Und wie viele Flüchtlinge leben in der Gemeinde Bad Essen? Laut Wiebke Uhlmannsiek, zuständig für Asylangelegenheiten der Gemeinde Bad Essen, wohnen derzeit rund 30 Personen, die in einem laufenden Asylverfahren sind, und rund 120 anerkannte Flüchtlinge in der Gemeinde. Eine Familie, die aus dem Irak geflohen ist, ist neu in Lintorf. Hier wünscht sich Reitel eine offene Nachbarschaft, die der Familie hilft, gut im Dorf und in der Gemeinde anzukommen.

Aus: Wittlager Kreisblatt vom 18.01.2019
Text und Fotos: Jana Henschen
Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung des Wittlager Kreisblattes / Neue Osnabrücker Zeitung

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